Zu Ostern freuen sich alle über bunte Eier auf dem Tisch, am besten vom Bio-Huhn. Wir zeigen Ihnen, wie Sie braune Eier mit natürlichen Zutaten in leuchtend bunte Ostereier verwandeln.
In den Wochen vor Ostern ereignet sich alljährlich das gleiche Phänomen: Die weissen Eier sind oft ausverkauft. Das liegt daran, dass viele Menschen glauben, nur weisse Eier lassen sich bunt färben.
Das stimmt nicht, ganz im Gegenteil. Eier mit brauner Schale lassen sich ebenso gut bunt einfärben – und das ganz ohne künstliche Farbstoffe, sondern mit natürlichen Zutaten. So macht das Eiertütschen noch mehr Freude und beim Verzehr muss man nicht fürchten, unerwünschte Chemie zu schlucken.
Um braune Ostereier zu färben, brauchen Sie folgende Zutaten:
Für Rostrot: 10 rote Zwiebeln, nur Schalen
Für Rosa: 1 l Randensaft
Für Gelb: 4 TL Kurkumapulver
Für Blau: 1 kg Rotkabis, fein geschnitten
Für Grün: 200 g frischer Spinat
8 EL Essig
2 Kochtöpfe, grössere Gläser für den Farbsud und Sieb bereitstellen
Etwas Bio-Speiseöl
1. Die zimmerwarmen Bio-Eier 10 Minuten wie gewohnt in Wasser hartkochen.
2. Pro Farbe die Zutat mit ca. 1 l Wasser und 2 EL Essig in einem alten Kochtopf aufkochen und 30 Minuten köcheln lassen. Randensaft mit Essig ohne Wasser aufkochen.
3. Den Farbsud durch ein Sieb in ein grösseres Glas füllen, etwas abkühlen lassen und die noch warmen, gekochten Eier hineingeben.
Eier im Farbsud mindestens eine Stunde, besser über Nacht ziehen lassen. Je länger die Eier im Sud liegen, desto intensiver wird die Farbe.
4. Die Eier für mehr Glanz und intensivere Farben mit etwas Bio-Speiseöl einreiben. Kräuter oder Blüten vor dem Färben mit einem feinen Strumpf auf dem Ei fixieren oder Ei mit Wollfaden umwickeln.
Vorsicht: Natürliche Farben sind nicht so abriebfest wie künstliche. Vor allem bei Eiern, die mit Randensaft rosa eingefärbt wurden, sollte man nur vorsichtig reiben. Das sind aber noch längst nicht alle Tipps für hübsche Ostereier. Hier sind weitere Tipps und Tricks aus der Osterküche.
Neben den genannten Zutaten gibt es viele weitere Lebensmittel und Kräuter, um Eier zu färben:
Braun: Starker Kaffee oder Schwarztee sorgt für warme Brauntöne.
Orange: Karottensaft oder Zwiebelschalen erzeugen sanfte Orangetöne.
Dunkelrot: Hibiskustee zaubert intensive Rot- bis Violetttöne.
Dunkelgrün: Mate-Tee oder Brennnesselblätter ergeben erdige Grüntöne.
Violett: Heidelbeersaft färbt braune Eier violett.
Experimentieren Sie mit verschiedenen Lebensmitteln und Zutaten aus der Natur und färben Sie Ihre Ostereier ganz ohne künstliche Farbstoffe.
Grund dafür ist das Verbot, männliche Eintagsküken zu töten. Die Bäuerinnen und Bauern von Bio Suisse haben entschieden, dass ab 2026 alle Hähne aufgezogen werden. Die Bio-Landwirtschaft setzt dabei auf Hühnerrassen, die braune Eier legen, weil deren Hähne mehr Fleisch ansetzen. Weisse Bio-Eier wird es weiterhin geben, weil es direktvermarktende Betriebe gibt, die weisslegende Rassehühner halten.
Essig spielt beim Eierfärben eine wichtige Rolle: Die Eierschale besteht hauptsächlich aus Kalk. Essig löst einen Teil dieses Kalks. So halten die natürlichen Farben besser und strahlen intensiver.
Zum anderen entwickeln sich einige pflanzliche Farbstoffe besonders gut in einem sauren Milieu. Dazu gehören Kurkuma und Randen.
Rotkabis (oder Rotkohl) kann je nach Zubereitung rot, lila oder sogar blau sein. Das liegt an den sogenannten Anthocyanen. Das sind natürliche Farbstoffe, die auf den pH-Wert reagieren.
In einem sauren Milieu mit viel Essig färbt Rotkohl die Eier eher rötlich-violett.
In einem neutralen oder basischen Milieu mit wenig Essig werden die Eier blau bis türkis.
Das bedeutet: Falls die Eier in einem besonders kräftigen Blau leuchten sollen, sollten Sie den Essig im Farbsud reduzieren oder eine Prise Natron hinzufügen.
Braune Eier kann man nicht nur färben, sondern auch noch mit Mustern verzieren. Dazu braucht es nur Zitronensaft, Wachs, Gummibänder und ein bisschen Fantasie.
Ei vor dem Färben mit Wachs oder Zitronensaft beträufeln. Das Wachs und der Zitronensaft lassen die Farbe nicht durch und das Ei bleibt an der Stelle braun. Zitronensaftmuster müssen zuerst gut trocknen, bevor das Ei gefärbt wird.
Eine Zahnbürste, einen Pinsel oder ein Wattestäbchen in Zitronensaft tauchen und das gefärbte Ei damit besprenkeln oder betupfen. Der Zitronensaft ätzt die Farbe an den behandelten Stellen weg.
Eier mit einem Wollfaden oder mit Gummiband umwickeln. Diese Stellen werden nicht gefärbt und heben sich ab.
Farbige Eier sind dekorativ, aber man sollte sie nicht länger als ein paar Tage bei Zimmertemperatur liegen lassen. Besser ist es, nicht gegessene Eier im Kühlschrank aufzubewahren, wo sie etwa zwei Wochen frisch bleiben. Das gilt aber nur für Eier, die unbeschädigt sind. Haben die Ostereier Risse, sollte man sie rasch aufessen - oder in einem leckeren Eiersalat verarbeiten.
Hier finden Sie weitere leckere Eier-Rezepte.
Ein Tipp: Eier nach dem Kochen nicht abschrecken! Das schützt die natürliche Schutzschicht der Schale und verlängert die Haltbarkeit.
