Bio-Konsum: Schweiz ist Europameister

Bio Suisse präsentierte anlässlich der Jahresmedienkonferenz die wichtigsten Zahlen zur Bio-Entwicklung in der Schweiz. Mit einem Konsum von CHF 454 pro Kopf belegt die Schweiz im internationalen Vergleich den ersten Platz. Insgesamt wuchs der Umsatz mit Bio-Produkten trotz Inflation um 6,9 Prozent auf 4,075 Milliarden Franken. Der Marktanteil von Bio im Detailhandel liegt damit bei 11,6 Prozent. Das Bio-Büffelmilchjoghurt Vanille der Molkerei Chäs-Hütte Meierskappel LU ist neu Bio-Produkt des Jahres. 

In keinem andern Land Europas ist der Bio-Warenkorb so gross wie in der Schweiz. Mit Ausgabe
von 454 Franken pro Kopf und Jahr liegt die Schweiz im Jahr 2023 auf Platz eins – vor Dänemark, Österreich, Luxemburg und Schweden. Deutschland folgt auf Platz sechs und Frankreich knapp dahinter auf Platz sieben. Dank der guten Stimmung der Bio-Konsument:innen widersetzte sich das Wachstum des Bio-Markts auch der Inflation. Vier Prozent der insgesamt 6,9 Prozent Wachstum entfielen auf die allgemeine Preissteigerung. Mit einem Volumen von leicht über 4 Milliarden Franken erreicht der Schweizer Bio-Markt beinahe wieder das Rekordniveau von 2020 während der Corona-Pandemie. Anders als damals wird die Entwicklung nicht von den Bio-Fachhändlern (-6,9%) und Direktvermarktenden (-11,3%) angetrieben, sondern von Coop (+8,7%), Migros (+6,1%), Warenhäusern und dem Fachhandel (+10,7%).  

Bio-Anteil im Weinbau grösser 
Per 31. Dezember 2023 waren 7‘362 (+21) Landwirtschaftsbetriebe Knospe-zertifiziert. Sie bewirtschafteten eine Fläche von 190’280 Hektaren. Mit einem Bio-Anteil von 19,9 Prozent lag der Bio-Anteil im Weinbau erstmals über jenem der übrigen Landwirtschaft. Die meisten Neu-Umstellungen stammen aus den Kantonen Bern (+22 Bio-Höfe), Luzern (+13) und Zürich (+12). Mit 63,7 Prozent hat der Kanton Graubünden unangefochten den grössten Anteil Bio-Betriebe. Bern bleibt mit total 1'370 Betrieben der Kanton mit den meisten Bio-Höfen. Die im letzten Jahr lancierte Ackerbau-Offensive ist gut angelaufen. Aufgrund der Umstellung des Bio-Brotsegments im Detailhandel auf Schweizer-Knospe-Getreide ist Getreide immer noch sehr gesucht. An der Umstellung interessierte Betriebe können sich an den Bio-Ackerbautagen vom 26. und 27. Juni in Aubonne VD informieren.  

Stabile Partnerschaften für die Weiterentwicklung des Biolandbaus
Im Rahmen der Jahresmedienkonferenz betonten die Bio Suisse-Vertreter die Bedeutung der Partnerschaften mit dem Detailhandel für die Entwicklung von Bio in der Schweiz. Gemeinsam sei es gelungen, Bio aus der Nische zu führen. «Angesichts der anhaltenden Preisdiskussionen müssen wir uns klar positionieren und aufzeigen, warum Bio seinen Preis wert ist», sagt Bio Suisse Präsident Urs Brändli. Und weiter: «Vor allem Coop erkannte den Wert von Bio früh. Zwar erhalten die Bio-Betriebe für ihre Leistungen Direktzahlungen des Bundes. Aber eine eigentliche politische Förderung des Biolandbaus, die den Wert von Bio zugunsten von Natur und Umwelt anerkennt und als Teil der Lösung verschiedenster Probleme gezielt einsetzt, kennt die Schweiz erst vereinzelt.» Hier könne die Politik noch stärker unterstützen. 

Bio-Produkt des Jahres ausgezeichnet
Anlässlich der Jahresmedienkonferenz verlieh Bio Suisse auch die Bio Gourmet Knospe. Die Jury hatte insgesamt 66 Produkte verkostet und 29 mit einer Note 5 oder 6 und damit dem Qualitätssiegel von Bio Suisse ausgezeichnet. Zum zweiten Mal kürte zudem das Publikum an der Food Zürich das Bio-Produkt des Jahres. Dessen Wahl fiel auf den Bio-Büffelmilchjoghurt Vanille der Molkerei Chäs-Hütte in Meierskappel LU (siehe auch separate Medienmitteilung). 

 

19. Juni 2024
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