Preise gesenkt: Knospe-Futtergetreideproduzenten bieten Tierhaltern Hand

Produzentenvertreter:innen und Mischfutterhersteller:innen haben die Richtpreise für Knospe-Futtergetreide und -Eiweisspflanzen gesenkt. Sie nehmen damit Rücksicht auf die Tierhalter:innen, die vor Herausforderungen stehen.  

Für Gerste und Körnermais sinken die Richtpreise um zwei, für Triticale um einen Franken. Durch diese Preisanpassungen sollen speziell die Hühner- und Schweinehalter entlastet werden. Diese sind mit grossen, unter anderem richtlinienbedingten Herausforderungen konfrontiert. Die Richtpreise für Futterweizen, Hafer und Futterroggen bleiben unverändert. Bei den gesuchten Körnerleguminosen wurden die Richtpreise erhöht, die Förderbeiträge jedoch gesenkt. So bleiben die Preise für die Ackerbauproduzenten unverändert. Bei den Eiweisserbsen und Ackerbohnen wird der Richtpreis um zwei Franken erhöht, die Förderbeiträge um den gleichen Betrag gekürzt. Bei den Lupinen wird der Richtpreis um 12 Franken und bei der Soja um 9 Franken und die Förderbeiträge um den gleichen Beitrag gekürzt. Durch die Reduktion der Förderbeiträge steigen zwar die Kosten für die Wiederkäuerfütterung, dieser Anstieg wird jedoch durch Importzulassung von 10 Prozent bei den Eiweissträgern grösstenteils kompensiert.  

Die Förderbeiträge werden auch dieses Jahr seitens Ackerbauproduzenten mit CHF 15.-/t finanziert. Auf eine Importabschöpfung, welche das Mischfutter für die Tierhalter wiederum verteuert hätte, wird, trotz stark steigender Importmengen, verzichtet.  

Anbauflächen von Eiweisspflanzen ausweiten 

Die Nachfrage nach den Eiweisspflanzen ist sehr gross. Die unveränderten Produzentenpreise sollen den Anbau weiterhin fördern, um die Anbauflächen dieser Kulturen spürbar auszudehnen. Die verabschiedeten Richtpreise widerspiegeln die Marktlage und sind im Sinne der Ackerbauoffensive von Bio Suisse. Auch bei der Vermarktung der diesjährigen Ernte gelten in erster Linie die Übernahmebedingungen von Bio Suisse und ergänzend diejenigen von swiss granum. 

Inlandangebot Bio-Futtergetreide 

Obwohl die Ackerbaufläche dank zusätzlicher Betriebe zugenommen hat, konnte 2023, aufgrund schwieriger Wetterbedingungen und der Möglichkeit des Mahlweizenanbaus bereits in der Umstellphase, das inländische Angebot an Bio-Futtergetreide nicht gesteigert werden. Die Ernte 2023 ergab 27’686 Tonnen Futtergetreide, 5 Prozent weniger gegenüber Vorjahr. Der Anteil an inländischem Futtergetreide für Nichtwiederkäuer liegt bei 49.1 Prozent. Für Wiederkäuer beträgt der Inlandanteil 100 Prozent. 

Massnahmen für Gerste, Hafer und Triticale 

Ausgehend von der prognostizierten Anbaufläche, dem Bedarf der Mischfutterhersteller und dem aktuellen Stand der Kulturen ist bei Gerste, Hafer und Triticale eine hohe Inlandversorgung zu erwarten. Deshalb wurden folgende Massnahmen beschlossen: Eine Vermarktungssperre für Knospe-Importware der betroffenen Getreidesorten ab dem 15. Juli 2024. Für inländische Umstellware dieser genannten Kulturen gilt diese Massnahme nicht. So soll die Inlandware prioritär behandelt werden.  

Richtpreise für Knospe-Getreide 2024 

Futtergetreide / Körnerleguminosen (in CHF/dt) 

  • Futterweizen: 89.00  
  • Gerste: 78.00  
  • Hafer: 68.00  
  • Triticale: 79.00  
  • Körnermais: 83.00  
  • Eiweisserbsen: 97.00 + 3.00 Ausgleichbeitrag = Total 100.00 
  • Ackerbohnen: 100.00 + 3.00 Ausgleichbeitrag = Total 103.00 
  • Lupinen: 129.00 +15.00 Förderbeitrag = Total 144.00 
  • Soja: 150.00 +18.00 Förderbeitrag = Total 168.00 
  • Futterroggen: 78.00 
  • Mischkultur Körnerleguminose mit Getreide: Preis gemäss gewichtetem Durchschnitt aus beiden Komponenten 

Auswuchsgetreide  

Weizen CHF 85.00/dt; Roggen: CHF 78.00/dt (bei grossen Mengen nach Absprache mit dem Abnehmer); Dinkel: CHF 58.00/dt (bei grossen Mengen nach Absprache mit dem Abnehmer). 

Aktuelle Preise und Übernahmebedingungen: www.bioaktuell.ch

17. Mai 2024
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