Inländische Bio-Brotgetreide-Versorgung weiter steigend; Richtpreise bei Weizen und Roggen unverändert, bei Dinkel leicht tiefer.
An der Richtpreisrunde vom 27. Juni haben sich die Produzenten und Verarbeiter auf eine Anpassung der Richtpreise für Bio-Brotgetreide geeinigt. Damit soll der künftigen Marktentwicklung zugunsten von Produzenten und Verarbeitern Rechnung getragen werden.
Verarbeitungsbetriebe von Knospe-Brotgetreide, Vertreter des Bio-Getreidehandels sowie Mitglieder der Fachgruppe Ackerkulturen von Bio Suisse und weitere Vertreter der Produzentinnen und Produzenten haben am 27. Juni folgende Anpassung der Produzentenrichtpreise beschlossen: Die Richtpreise für Weizen (CHF 106.-/100 kg) und Roggen (CHF 95.-/100kg) bleiben auf dem Niveau des Vorjahres. Der Richtpreis für Dinkel sinkt um vier Franken (neu: CHF 110.-/100kg).
Die Nachfrage nach Bio-Getreide kann durch den erheblichen Zuwachs der Bio-Ackerfläche zunehmend aus dem Inland gedeckt werden. Aufgrund der angesäten Flächen und den Ernteaussichten deuten erste Prognosen darauf hin, dass den Verarbeitungsbetrieben beim Weizen 37 bis 47 Prozent des Bedarfs aus inländischer Produktion zur Verfügung stehen werden, beim Roggen 38 bis 48 Prozent und beim Dinkel 85 bis 95 Prozent. Der steigende Inlandanteil bei der Verarbeitung hat zur Folge, dass die daraus hergestellten Getreideprodukte teurer werden. Mit dem Belassen der Richtpreise bzw. trotz Senkung des Dinkelpreises bei deutlich steigenden Inlandanteilen nehmen die Branchenvertreter eine Preiserhöhung des Rohstoffs Mehl in Kauf, was aber durch die ausgezeichnete Nachfrage etwa nach nachhaltig produziertem Brot aus Schweizer Knospe-Getreide gerechtfertigt ist.
Anbauplanung in Absprache mit Abnehmern
Die Verfügbarkeit des Schweizer Knospe-Getreides dürfte sich in den kommenden Jahren weiter erhöhen, da die Ackerflächen, welche gemäss den Bio Suisse Richtlinien bewirtschaftet werden, weiterhin zunehmen. Auch bei steigenden Inlandanteilen sollen die Richtpreise möglichst stabil gehalten werden. Dies bedingt aufgrund der Preisunterschiede zwischen Inland- und Importprodukten auch die Bereitschaft der ganzen Lebensmittelkette, den sich dadurch verteuernden Rohstoffmix mitzutragen. Grundsätzlich muss die Anbauplanung immer in Absprache mit Abnehmern erfolgen. Dinkel ist vorzugsweise für die Randregionen zu reservieren, wo kein Weizen angebaut werden kann. Für die Ernte 2019 sind beim Dinkel die Abnahmemöglichkeiten zu prüfen. Für Umstell-Mahlweizen ist ein Abnahmevertrag zwingend. Die Übernahmebedingungen 2018 entsprechen den Bestimmungen des Branchenverbandes swiss granum.
Neu wird ab der Ernte 2018 ein produktgebundener Beitrag von zehn Rappen pro hundert Kilogramm für Produzenten sowie für Verarbeitung und Handel erhoben, um die Finanzierung der Sortenversuche Bio-Mahlweizen von Agroscope sicherzustellen.
Es wurde zudem entschieden, die Zahlung nach Proteingehalt um ein Jahr zu verlängern. Die Zahlung nach Proteingehalt erfolgt seit Ernte 2016 und gilt für drei Ernten (2016, 2017, 2018). Die von allen Marktpartnern unterstützte Branchenlösung gilt für den Handel von Knospe-Mahlweizen zwischen Sammelstelle und Mühle. Zuschläge erfolgen ab einem Proteingehalt über 13 Prozent, Abzüge ab einem Proteingehalt unter 12 Prozent. Im kommenden Jahr werden die Ergebnisse der letzten drei Ernten ausgewertet. Zusammen mit den Branchenvertretern wird eine neue Regelung für die Ernte 2020 erarbeitet und an der nächsten Richtpreisrunde eingeführt.
Weitere Informationen
Die aktuellen Preise und Übernahmebedingungen sind abrufbar via www.bioaktuell.ch > Markt > Ackerkulturen: https://www.bioaktuell.ch/markt/biomarkt/markt-bioacker-allgemein/brotgetreide.html
Die Richtpreise für Knospe-Futtergetreide wurden bereits am 25. Mai 2018 festgelegt.
https://www.bio-suisse.ch/de/presse/news.php?ID_news=959
Medienkontakt
Ania Biasio, Verantwortliche Medienstelle Bio Suisse, Tel. 061 204 66 46, [URL=mailto:ania. biasio@bio-suisse. ch]ania. biasio@bio-suisse. ch
[/URL]