Gewinner des Bio-Produktes des Jahres: «Wir sind mächtig stolz»

10. September 2022

Meier-beck aus dem Val Müstair kann sich freuen. Das Publikum die Bündner Nusstorte zum Bio-Produkt des Jahres gekürt. Es war ein knapper Entscheid, umso grösser war die Freude der Gewinner Verena und Meinrad Meier. Im Gespräch mit Bio Suisse erklärten die beiden, was die Torte so besonders macht.

Das Publikum hat Ihre Bündner Nusstorte zum Bio-Produkt des Jahres gewählt. Wie fühlen Sie sich so kurz nach dem Entscheid?

Meinrad Meier: Das ist eine einmalige Sache. Wir haben schon gehofft, aber den ganzen Abend wurde über Brot geredet und nicht von einer Süssigkeit. Da sind wir dann schon mächtig stolz, dass es funktioniert hat.

Verena Meier: Stolz wind wir übrigens auch auf unsere Bäcker:innen, die sich wirklich sehr viel Mühe geben.

Am Slow Food Market in Zürich rief Bio Suisse zur Degustation der vier Finalisten für das Bio-Produkt des Jahres. Die Besucher:innen kamen in Scharen und testeten die Produkte auf Herz und Nieren.

Brot und Gebäck standen zur Auswahl. In diesem Fall hiess das: drei Brote und eine Bündner Nusstorte. Welches Produkt holte am meisten Stimmen? Der Sieger sollte erst am Abend bei der Preisverleihung bekannt gegeben werden.

Aus diesen Produkten konnte das Publikum ihren Favoriten wählen (v.l.n.r.): Bio Ur-Roggenbrot (Stiftung Roggen Schweiz),  Bio Hausbäcker Baguette paysanne (Coop Fachstelle Bäckereien), Cuchaule AOP BIO Bourgeon (Boulangerie Saudan) und Nusstorte mit Bündner Baumnüssen, Meier-beck AG.  

Durch die Preisverleihung führten Food-Journalistin Esther Kern und Patrick Zbinden, Jurypräsident, Foodjournalist und Sensoriker. Dabei erklärten sie auch das Auswahlverfahren. Die Produkte mit einer Note 6 aus der ersten Verkostung wurden zusätzlich vom Brotsommelier Freddy Bau beurteilt. Er traf ein persönliches Urteil und nominierte die Finalisten.

16 Hersteller:innen, darunter vier Hofverarbeiter:innen, reichten insgesamt 49 Produkte ein. Eine Jury bestehend aus Fachspezialisten und Sensorikeri:nnen bewertete die Produkte hinsichtlich Aussehen, Geruch, Aroma, Geschmack und Textur. 23 Mal vergaben sie die Note 5 und 10 Mal die Note 6. Dafür gab es die Bio Gourmet Knospe. 

Dann war der grosse Moment da: Bio Suisse-Präsidetn Urs Brändli lüftete das Geheimnis und öffente das Sieger-Couvert. Und der oder die Gewinner:in war: die Nusstorte mit Bündner Baumnüssen. 

So sehen Sieger aus: Die Freude bei Meinrad und Verena Meier war gross. Sie nahmen den Preis stellvetretend für Ihre Tochter Lucia entgegen, die inzwischen Bäckerei in Val Müstair gemeinsam mit ihrem Partner Giancarlo Marco De Santis führt. 

Und da ist das gute Ding: Die Nusstorte mit Bündner Nüssen ist unverkennbar anders als andere NBündner Nusstorten. Nicht nur, dass sie auf einheimische Nüsse setzt, sie hat auch keinen Deckel. Das mache zwar das Backen schwerer, erklärt Meinrad Meier, aber dafür kriege man beim Anblick der Torte auch unmittelbar Appetit.

Es wurde geschmeckt, gerochen und gefachsimpelt. Ihre Wertung konnten die Besucher:innen per Zettel in eine Urne werfen.

1/15

Was ist denn das Besondere an der Bündner Nusstorte von Meier-beck?

Meinrad Meier: Es sind die Bündner Nüsse. Wir sind immer ausgelacht worden, dass die Bündner Nusstorte machen, aber gar keine eigenen Nüsse haben. Das hat sich verändert, seitdem der Johannes Janggen vor rund zwanzig Jahren die entsprechenden Bäume angepflanzt hat. Er hat dann auch noch eine Nussknackermaschine für viel Geld gekauft. Sonst hätten wir zwar Nüsse gehabt, aber niemanden, der sie knackt. Da waren wir von Anfang an dabei.

Verena Meier: Der Unterschied zu anderen Bündner Nusstorten sollte auch erkennbar sein. Nur ein Kleber hätte da nicht gereicht. Also haben wir beschlossen, den Deckel wegzulassen, seitdem wir Bündner Baumnüsse verwenden.

Der Unterschied zu anderen Bündner Nusstorten sollte auch erkennbar sein.
Verena Meier zum Weglassen des Deckels auf der Bündner Nusstorte von Meier-beck

Meinrad Meier: Dadurch, dass man die Nüsse sieht, steigt natürlich auch der Appetit und das Verhältnis von der Füllung zum Teig ist natürlich viel ausgewogener, als wenn noch ein Deckel drauf wäre.

Der Deckel ist also weg. Muss die Torte dann auch anders gebacken werden?

Meinrad Meier: Es ist eine echte Kunst, unsere Torte zu backen. Die Füllung muss vier- oder fünfmal aus dem Ofen genommen werden, damit sie nicht überkocht. Bei einer Torte mit Deckel kann das gar nicht passieren.

Teilen