Aktionsplan Biodiversität: Weitere Chance verpasst
Der Bund verzichtet trotz alarmierender Fakten auf wirksame Aktionspläne – gestern beim Aktionsplan Pestizide, heute bei der Biodiversität. Das Produktionssystem Bio wird nicht stärker gefördert und der Rückstand der Schweiz auf die EU wächst. Als Alternative bleibt im Moment nur: mehr Bio-Konsum.
Die Biodiversität in der Schweiz nimmt weiterhin stark ab. Die häufigsten Ursachen dafür sind ungünstige Veränderungen auf Landwirtschaftsflächen wie zu häufige Mahd, Einsatz ungeeigneter Maschinen, Düngung und Pflanzenschutzmittel. Das wurde unter anderem in der Publikation des Bundesamtes für Umwelt BAFU «Biodiversität in der Schweiz» von 2014 festgestellt. Die landwirtschaftlichen Produktionssysteme unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Umwelt deutlich. Bio schneidet sowohl bei der Biodiversität, bei den Pestizid-Rückständen als auch beim Einsatz von Dünger am besten ab. Die Ursachen sind klar: Bio-Betriebe befolgen strikte Richtlinien bezüglich Biodiversität, und sie bringen keine chemisch-synthetischen Pestizide und Kunstdünger in die Umwelt aus. Als logische Konsequenz aus diesen Erkenntnissen müssten die Aktionspläne Pestizide und Biodiversität, die der Bundesrat verabschiedet hat, eine starke Förderung der Bio-Landwirtschaft anstreben.
Doch die Massnahmen insbesondere im Bereich Pflanzenschutz sind ohne jede Ambition. Pestizide dürfen weiterhin zum tiefsten Mehrwertsteuersatz bezogen werden. Lenkungsabgaben werden auf die lange Bank geschoben. Die Schweiz gerät bei beiden Themen gegenüber der EU in Rückstand. Wenn die Politik vor den Problemen die Augen verschliesst, fällt die Verantwortung den Konsumentinnen und Konsumenten zu. Mehr Bio-Konsum bedeutet mehr Biodiversität und weniger Pestizide.
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Medienkontakt:
Martin Bossard, Leiter Politik Bio Suisse, Tel: 076 389 73 70, martin. bossard@bio-suisse. ch
Ania Biasio, Verantwortliche Medienstelle Bio Suisse, Tel. 061 204 66 46, ania. biasio@bio-suisse. ch
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